Historie

Ausgangssituation

In flächigen Betonbauteilen, beispielsweise in Bodenplatten oder Verkehrswegen, können bereits in den ersten Stunden nach der Herstellung Risse auftreten. Die Ursache dafür ist der Aufbau eines kapillaren Unterdruckes in der flüssigen Phase des noch nicht erhärteten Materials als Folge des hauptsächlich verdunstungsbedingten Wasserverlustes. Trotz aufwändiger Nachbehandlungsmaßnahmen, die eine Absenkung der Verdunstungsrate zum Ziel haben, können derartige Frühschäden in der Baupraxis nicht immer vermieden werden.

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Aufgabe

Die Erkenntnisse aus langjähriger Forschung zum Verhalten von Beton im plastischen Materialzustand sollten zum Bau eines baustellentauglichen funkbasierten Kapillardrucksensorsystems genutzt werden. Das Ziel bestand in der Erweiterung der technischen Möglichkeiten zur Vermeidung früher Rissbildung im Betonbau.

Ergebnisse

Die Funksensoren werden nach dem Einbringen und Verdichten des Betons in dessen Oberfläche hineingesteckt und nach Beendigung der Messung wieder herausgezogen. Sie haben eine Funkreichweite von etwa 100 m bei optimalen Bedingungen. Aufgrund der Echtzeitmessung ist es möglich, die Nachbehandlung zu optimieren und an die aktuell vorherrschenden Bedingungen anzupassen. Weiterhin lässt sich die Wirksamkeit von Nachbehandlungsmaßnahmen dokumentieren.

          sensor_einbau                                    sensor_fertig

Literatur

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M. Schmidt, V. Slowik, Instrumentation for Optimizing Concrete Curing. Concrete International, 35(2013)8, 60-64.

EINBLICKE 3/2012 „RESSOURCEN schonen“, Forschungsnewsletter der HTWK Leipzig.

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Projektpartner

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Förderung

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